Am Schlosseingang in Eppstein


„Wir konnten das Gemälde zum Einstiegspreis von 1200 Euro erwerben“, freut sich Kulturdezernentin Sabine Bergold. „Der Schätzpreis lag viel höher, und viel hätten wir nicht mehr mitbieten können“.

Nun ist die Ansicht des 1809 in Frankfurt geborenen Maler Jakob Fürchtegott Dielmann in den Bestand des Burgmuseums gelangt. Sie zeigt das westliche Burgtor von innen mit dem Kastellanshaus um 1829 und ist damit die früheste Ansicht dieser Szenerie im Museum.

Dort gibt es drei weitere Ansichten des Burgtors mit dem Pförtnerhaus: eine von 1843 und zwei weitere aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. „Das Motiv war beliebt“, sagt Museumsleiterin Monika Rohde-Reith. Auch im Frankfurter Städel Museum findet sich die Ansicht des Eppsteiner Burgtores, verewigt von bekannten Malern wie Peter Becker und Carl Theodor Reiffenstein.

Jakob Fürchtegott Dielmann belebte die romantische Szenerie mit Personen und Tieren. „Besonders gelungen ist der Blick aus dem Tor, der eine Verbindung mit dem Städtchen herstellt“, so Rohde-Reith.

Zwar ist der Aufgang heute wieder wie im Mittelalter mit einem Tor verschlossen, aber der steile felsige Aufgang hat sich genau, wie im Bild dargestellt, erhalten. Zur Entstehungszeit des Bildes war Burg Eppstein bereits eine Ruine. Auch Juchhebau und Kelterhaus waren einige Jahre zuvor abgerissen worden.

Burgen-Liebhaber kauften und retteten die Ruine. 1839 legte der damalige Besitzer, ein Historiker namens Gustav Habel, erstmals ein Gästebuch auf der Burg aus, das schon damals Besucher aus aller Welt belegte. Auch der Maler Dielmann kam mehrfach nach Eppstein. Er war Städel-Schüler und gründete in den 1860ger Jahren mit Anton Burger die Kronberger Malerkolonie. Seine romantische Ansicht vom Westtor der Eppsteiner Burg soll mit anderen weniger bekannten Schätzen in einer Sonderausstellung gezeigt werden, die in Zusammenarbeit mit dem Kulturkreis Eppstein geplant ist.