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Das kleine Ölgemälde zeigt die zugewachsene Burgruine von Südwesten, darunter den Turm der Talkirche und die Giebel der Häuser. Hermann Müller wuchs als Sohn von Hugo Georg Müller in der Burgstraße direkt unterhalb des Ostaufgangs zur Eppsteiner Burg auf. Er hatte das Ölgemälde in den 1950ger Jahren bei einer Tombola auf der Burg gewonnen.
Nach Abschluss seines Ingenieur-Studiums in Idstein zog Hermann Müller 1966 nach West-Berlin, um als Pazifist der damaligen Wehrpflicht zu entgehen. Doch seine Familie in Eppstein besuchte er regelmäßig, und auch seine Tochter Katja Beeck erinnert sich gerne an ihre Ferien bei ihren Großeltern in Eppstein: "Die Burg hat mich schon als Kind fasziniert. Meine Großeltern hatten an ihrem Hang einen kleinen Garten, wo wir oft waren. Schön ist auch, dass der Schreibwarenladen in der Innenstadt noch existiert, wo ich schon damals Postkarten gekauft und Grüße nach Berlin versandt habe."
Mit im Gepäck hatte Beeck aus dem Nachlass auch ein altes Fotoalbum mit Gebäuden der Gemeinde Eppstein, der Straßen zugeordnet sind. Beeck ist sich ziemlich sicher, dass das Album von Wilhelm Mauer angelegt wurde, dem Großonkel und Mentor ihres Vaters, der in Eppstein ein Baugeschäft hatte. „Ein Fundus für Hausbesitzer, die vielleicht alte Aufnahmen ihres Hauses suchen“, so Museumleiterin Monika Rohde-Reith, die sich über den Zuwachs freute.
Einige Gemälde des Eppsteiner Malers Ernst Osborn haben ihren Weg bereits in den Bestand des Burgmuseums gefunden. Wer im Ausstellungsraum auf die Empore steigt, findet dort neben einer weiteren Ansicht von Burg und Stadt die Farbpalette, Pinsel und den Strohhut des 1976 verstorbenen Malers, der in der Fischbacher Straße 18 wohnte.
Das Gemälde aus dem Besitz der Familie Hermann Müller ist nun ebenfalls in die Burgstadt zurückgekehrt. Es wird in der geplanten Ausstellung mit Eppsteiner Ansichten zu sehen sein.