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. Dies mag auf den ersten Blick verwundern, doch in Zeiten eines Mangels an Auszubildenden ist es der Wirtschaftsförderung sowie der städtischen Politik ein wichtiges Anliegen, hiesige Firmen zu unterstützen.
Die vier jungen Männer sind Teil einer besonderen Ausbildungsinitiative zwischen Deutschland und Südkorea. Das ostasiatische Land verzeichnet eine recht hohe Jugendarbeitslosigkeit und ähnlich wie bei uns in Deutschland einen starken Trend zum Universitätsstudium zu Ungunsten dualer Berufsausbildungen. Die koreanische Regierung versucht das Problem seit längerem dadurch zu beheben, Jobmöglichkeiten für die Jugendlichen im Ausland zu finden – und unterstützt das auch finanziell.
Die deutsch-koreanische Kooperation mit den deutschen Partnern, der Eckert Schulen, mündete in einem Programm, das seit 2021 Schülern in technischen Gymnasien Koreas Deutschkurse anbietet mit der Aussicht auf einen Ausbildungsplatz in einem deutschen Unternehmen. In diesem Jahr sind es über 50 Jugendliche, die zu einer sechswöchigen Orientierungsreise durch Deutschland aufbrachen.
Aufmerksam wurde Sibylle Yaakov, die Eppsteiner Wirtschaftsförderin, auf dieses Programm durch ihre Freundin Sonja Müller, die im RKW Kompetenzzentrum in Eschborn den Fachbereich Fachkräftesicherung leitet. Beide ausgebildete China-Spezialistinnen hatten viele Jahre in unterschiedlichen Institutionen mit Fokus auf die Beratung international tätiger Unternehmen gearbeitet. Das RKW Kompetenzzentrum ist ein gemeinnütziger Ratgeber für den Mittelstand mit Informationsangeboten zu Gründung, Fachkräftesicherung und Innovation.
Als sich die Firma SchuF auf die Information durch Frau Yaakovs Rundschreiben an Eppsteiner Unternehmen interessiert zeigte, nahm sie an dem Auswahlverfahren teil: zuerst wurden die Lebensläufe der koreanischen Bewerber geprüft, dann online Bekanntschaft geknüpft und aktuell ein einwöchiges Probe-Praktikum in Eppstein absolviert. Wenn sich beide Seiten einig sind, kann ein Ausbildungsvertrag für 2025 geschlossen werden. Zurück in Korea nutzen die 18jährigen Schüler die verbleibende Zeit zum Deutsch lernen und beginnen Mitte 2025 ihre dreijährige Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker. Das Programm umfasst zusätzlich Lehrstellen für Industriemechaniker, Elektroniker, Mechatroniker und Werkzeugmechaniker.
Die SchuF Armaturen- und Apparatebau GmbH ist ein in der 4. Generation familiengeführter Betrieb mit Sitz in Eppstein. Produktionsstätten und Vertriebsbüros bestehen rund um den Globus, ebenso wie Zulieferer und Firmenkunden. SchuF ist ein Marktführer bei Entwicklung und Herstellung von Spezialventilen für die chemische, pharmazeutische, Öl- und Kunststoffverarbeitende Industrie. Das Motto „Ventile ohne Grenzen“ steht somit für die internationale Ausrichtung der Firma, die nicht nur in aller Welt verkauft, bezieht, produziert, entwickelt, sondern auch Menschen aus aller Welt beschäftigt. In Eppstein sind es 70 Mitarbeiter aus 18 Ländern. Und auf die Azubis aus Südkorea freut man sich sehr.
Zum Abschluss des Tages lud Sibylle Yaakov die vier Praktikanten und weitere Mitarbeiter der Firma SchuF zu einer Tour in die Burg Eppstein ein, wobei die Aussicht vom 130 Meter hohen Turm über Stadt, Wälder und Berge alle am meisten begeisterte. Und bei der Einkehr wurden Fragen zu Eintracht Frankfurt besonders lebhaft und kenntnisreich diskutiert.
Wir hoffen, es hat den jungen Leuten in Eppstein gefallen – und freuen uns Euch im nächsten Sommer wiederzusehen!